Wie digital ist Deutschland?

Hättest Du gewusst, dass eine Stunde hochauflösende Streaming genauso viel CO2 Emissionen verursacht, wie ein Kilometer Auto zu fahren? In der diesjährigen großen Gesellschaftsstudie der Initiative D21 e.V. zur Digitalisierung in Deutschland wurde zwei wichtige Themen in Verbindung gebracht: Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Titelseite der D21 Digital-Index 2021/22

Wie kann die Digitalisierung einen Beitrag für den Schutz unserer Umwelt und unser Klima leisten? Die Frage ist schwierig, denn zum einen belastet die Digitalisierung mit ihrem Energiebedarf, Elektroschrott und Konsum unsere Umwelt. Zum anderen kann die Digitalisierung durch neue Technologien, Effizienzsteigerung und Sharing-Angebote einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit liefern. Das zeigt auch die D21-Studie. 34% der Bevölkerung sehen eher einen positiven Einfluss der Digitalisierung auf die Umwelt und 35% ehr einen negativen Einfluss.

Eines macht die Studie zudem deutlich. Wir sind am Anfang der Debatte und werden noch viel gemeinsam lernen müssen. Die Studie mit dem diesjährigen Vertiefungsthema liefert dafür eine Menge interessanter Zahlen. Auf die oben aufgeführte Frage wissen übrigens nur 46% das Streaming und Auto fahren die Umwelt gleich belastet.

Corona der Katalysator für Digitalisierung

Unsere Arbeitswelt hat sich in den letzten zwei Jahren durch die C-Zeit stark verändert. Weniger Geschäftsreisen – mehr Videokonferenz – mehr kollaborative Tools – Fokus auf digitale Strategien. Dennoch sind die digitale Kompetenz im Generationenvergleich gering ausgeprägt. Gerade mal 45% der Bevölkerung können z.B. den Begriff „Cloud“ erklären. Besonders deutlich wird es bei der Frage zwischen den Generationen der Babyboomer (1956 – 1965) und Generation X (1966-1980), ob die Nutzer*innen Daten via Cloud teilen können. Bei den Babyboomern sind es 30% und der Genration X 59%. Dazwischen liegen 29% Prozentpunkte! Schon bei scheinbar einfachen Aufgaben mit geringer Komplexität ist der Kompetenzunterschied groß. Was das für ein Unternehmen bedeutet und auf welche Widerstände man im digitalen Transformationsprozess bei großen Kompetenzunterschieden stößt, erklärt sich auch mit den Erkenntnissen aus der Studie. Umso gravierender die Aussage, dass die meisten in Deutschland sich informell weiterbilden (82%) und weniger formale Angebote nutzen (28%). Von den formalen Angeboten werden übrigens lediglich 16% vom Arbeitgeber bezahlt.

 

Digitalisierung eine Gefahr für unsere Gesellschaft

Was Vernetzung, Digitalisierung und Social Media bewirken kann, entnehmen wir aus den Medien. Es gibt viele positive und negative Beispiel in der Politik, wo wir staunen und gleichzeitig die Hände über den Kopf schlagen. Digitale Teilhabe ist ein wichtiger Kit für unsere Gesellschaft. 38% der Bevölkerung sagen, dass sie sich durch das Internet gesellschaftlich einbringen können. Gleichzeitig sagen bereits 28% der Menschen in Deutschland, dass die Digitalisierung eine Gefahr für die Demokratie ist. Nicht nur diese Zahlen der Studie sondern auch Corona hat uns noch mal deutlich vor Augen geführt, wie wichtig digitale Kompetenzen sind. Dabei müssen wir uns Blick vergrößern. Es geht nicht nur um die Nutzung von Cloud, Word und Excel sondern um die Fähigkeit unsere Gesellschaft und unsere Demokratie nach unseren Werten und ethischen Grundsätzen zu gestalten. Digitale Bildung in unseren Schulen ist daher nicht nur für die individuellen Lebenswege unserer Kinder relevant sondern auch für demokratischen Strukturen unserer Zukunft.

Alle Ergebnisse, Informationen und Infografiken sowie das Video zur Veröffentlichung der Studie „D21-Digital-Index 2021/2022 gibt es hier:

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